Links über Panorama-Fotografie
Objektiv & Trommel
Entweder konstruiert man ein Objektiv für die gesamte Panoramafläche und nimmt dabei einiges in Kauf, z.B. mehr oder weniger starke Verzeichnungen und Verzerrungen oder Vignettierungen in den Bildecken.
Ein Hersteller - Hasselblad - hat dabei für seine Kleinbildpanoramakamera XPan dennoch erstaunliche Leistungen vollbracht, die allerdings auch ihren Preis haben.
Auch die Hersteller Fuji und Linhof bieten in dieser Richtung Lösungen an, die preislich in hohen Klassen liegen.
Andere Hersteller gehen ein für die normale Fotografie ungewöhnlichen Weg:
sie lassen während der Belichtung das Objektiv über die Bildfläche gleiten, wobei das Objektiv in einer rotierenden Trommel sitzt und durch einen vertikalen Spalt lugt.
Diese Lösung wird von den Herstellern von Horizon-, Noblex- und Widelux-Kameras praktiziert. Englische Bezeichnung: Swing-Lens-Camera.
Über die Panoramafotos auf dieser Homepage
Format
Kleinbild-Panoramakameras
Tipps
Technik

Die Trommel der mechanischen Kameras Horizon und Widelux rotieren immer mit der gleichen Geschwindigkeit und dosieren die Belichtung nicht nur durch die Blende, sondern auch durch die Spaltbreite, die bei jeder Verschlusszeit von der Kamera anders eingestellt wird. Bei den Noblex-Kameras ist der Spalt der Trommel feststehend, d.h. immer gleich, dafür rotiert die Trommel je nach Verschlusszeit mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Mit einem elektronischen Zubehör lässt sich die Trommel sogar während der Belichtungszeit unterschiedlich schnell rotieren und damit lassen sich Helligkeitsunterschiede links und rechts ausgleichen. Die Noblex-Kameras beanspruchen Batterien für den Belichtungsvorgang.
Vor- und Nachteile der Trommelrotation
| Sehr gute Bildqualität bis in die Ecken möglich, da wenig aufwendige Objektivkonstruktion erforderlich, da nur das dem Objektiv durch den Spalt sichtbare Bildfeld sehr gut abgebildet werden muss, nicht das ganze wie sonst üblich große Bildfeld. |
| Leichtgewichtige und kompakte Konstruktion möglich, da das Objektiv klein und leicht sein kann. |
| Objektiv gut geschützt. |
| Trommel wirkt als Gegenlichtblende. |
| Die Horizontallinie, falls sichtbar, muss durch die Mitte gehen, wenn sie nicht nach oben oder unten gekrümmt werden soll und das Objektiv sich nicht shiften lässt (kein Shift bei Horizon und Widelux, Noblex 135U: 4mm nach oben). |
| Keine Filmandruckvorrichtung. Normale Kameras haben eine Filmandruckplatte, die für die ausreichende Planlage des Films auf der Bühne sorgen. Nach einem rüttelden Transport der Panoramakamera könnte sich der bereits vortransportierte Film gelockert haben und nicht mehr exakt auf der Filmbühne liegen, es gibt daraufhin eine unscharfe Aufnahme, dies hat damit zu tun, dass die Filmbühne nicht wie bei normalen Kameras plan, sondern um die Trommel herum halbkeisförmig ist (siehe Grafik oben). |
| Genauer Sucher wie bei Spiegelreflexkonstruktion nicht möglich. |
| Objektiv etwas schwer zugänglich (Filter, Reinigung). |
| Angebot an Verschlusszeiten eine Preisfrage. |
Weder die Vorteile noch die Nachteile sollte man generell überbewerten, sie sind mehr oder weniger modellabhängig. Beispiele:
- Objektivqualität und Funktionszuverlässigkeit: die Horizon wird mit großen Toleranzen hergestellt und verlässt das Herstellerwerk auch noch ohne Endkontrolle, wie fast jede andere russische Kamera wird sie häufig reklamiert. Einziger Trost dabei: die Kamera wird komplett umgetauscht, da es kaum Reparaturwerkstätten für sie gibt.
- Der Shift bei der Noblex erfordert Erfahrung, da seine Wirkung im Sucher nicht sicher kontrolliert werden kann. Außerdem darf man auch keine Wunder davon erwarten. Vor allem bei Architekturaufnahmen gibt es durch und durch Schwierigkeiten (schönes Ausnahmebeispiel siehe Kaufhausfoto unter Tipps), bei reinen Landschaftsaufnahmen hingegen gibt es nur wenig Probleme.
- Der Nachteil der fehlenden Filmandruckvorrichtung lässt sich vermeiden, wenn man, wie auch auf der Tipps-Seite erwähnt, den Film erst kurz vor der Aufnahme transportiert.
- Die Filter werden meist mit Spezialpinzetten auf das Objektiv montiert.
360°-Fotografie
Eigentlich gehört zur Panoramafotografie auch die 360°-Fotografie, bei der Fotos erstellt werden, die eine komplette Rundumsicht abgeben,
doch dieses Gebiet ist selbst schon ein ziemlich großes Kapitel für sich und außerdem nicht meins.
Erwähnt sei noch, dass auch die Swing-Lens-Cameras gute Möglichkeiten dazu geben.
Tip zur Information: es gibt genügend Webseiten, die sich mit diesem Thema befassen - vor allem was die Präsentation solcher Fotos betrifft -, in Suchmaschinen einfach "360" als Suchwort eingeben - es findet sich mit großer Wahrscheinlichkeit etwas ;-)