Rückblick

Urlaub mit dem HFV Werne auf Mallorca
(Dieser Bericht wurde erstmalig veröffentlicht in der Landesgehörlosen-Rundschau, 4. Quartal 2013, Seite 29)

Dem HFV Werne ist es gelungen, nach vielen Jahren ohne Urlaubsreisen ihre alte und beliebte Tradition des Reisens wieder aufzunehmen.

2009 ging es nach Mallorca, 2011 in die Türkei, 2013 wieder nach Mallorca.

Die Reise gegen Ende Mai 2013 nach Mallorca, Cala Millor, hatte für mich (Bild 1, ganz rechts) etwas Besonderes, ich durfte sie organisieren, d.h. zum Reisebüro gehen und für alles Notwendige für die Reise sorgen.

Früher hatte es unser Mitglied Thorsten Rose gemacht, der vom Beruf Gebärdensprach-Dolmetscher ist und seit einiger Zeit leider nicht mehr in Werne wohnt. Für die Gehörlosen war es sehr angenehm, wenn er auf den Reisen dabei war, denn er konnte ihnen notfalls bei der Kommunikation mit anderen Menschen helfen. Dennoch war es geplant, dass er wenigstens auch auf der Reise 2013 nach Mallorca dabei sein würde, doch er musste aus verschiedenen Gründen absagen. Als hochgradig Schwerhöriger hatte ich es wenigstens leichter als die Gehörlosen, mit Normalhörenden umzugehen. Deshalb, und weil ich relativ reise-erfahren war, wurde ich für die Angelegenheiten mit dem Reisebüro auserwählt.

Weil ich mich in der Gebärdensprache nicht besonders perfekt mitteilen konnte, dafür aber meine Schriftsprache umso viel besser war, habe ich wichtige Informationen über Hin- und Rückflug, Reiseteilnehmer, Hotel, Ort und Tipps in einem 24-seitigen Dokument zusammengefasst und verteilt.

Die Wahl des Hotels und der Reisezeitpunkt wurde jedoch mit den interessierten Teilnehmern der Reise abgestimmt. Einige legten besonderen Wert auf die All-Inklusive-Verpflegung.
Viel Auswahl gab es jedoch nicht. Das lag daran, dass die Reise möglichst preiswert sein musste, denn es gab einige, die hatten keinen so sicheren Arbeitsplatz oder waren vor wenigen Jahren noch in Hartz IV. Und damit es preiswert werden konnte, musste die Reise auch etwa 2 Wochen vorverlegt werden, denn für Juni waren Preisanhebungen angesagt.
Unser Plan war, dass die eine Woche auf Mallorca mit Hotel, Verpflegung, Flug und Bus-Transfer für jeden max. 550 EUR kostet. Einige Aufmerksamkeit erforderte auch ein junger Rollstuhlfahrer. Mit ihm hat alles geklappt, was auch der tatkräftigen Unterstützung von seinen mitreisenden Eltern zu verdanken ist.

Zuerst hatte ich bis zum Jahresende 2012 für 14 Teilnehmer gebucht, mit Frühbucherrabatt und einer Behinderten-Vergünstigung. Ungefähr 2 Monate später schlossen sich uns noch 3 weitere Teilnehmer an, so dass wir 17 Reisende waren. Zum Schluss der Buchung kam heraus, dass diejenigen Teilnehmer, die mit einem anderen Teilnehmer zusammen ein Doppelzimmer bewohnten, diese Reise deutlich günstiger bekamen als wir als maximal angestrebt hatten. Lediglich die Einzelzimmerbewohner, es waren 3, mussten etwas mehr bezahlen als geplant.

Kurz vor dem Reiseantritt setzte sich unser 1. Vorsitzender und Mitreisender Heinz Rose (Bild 1, genau unter dem "o" von „Simo“ des Schildes) dafür ein, dass alle Reiseteilnehmer sich ein rotes T-Shirt mit gelben Aufschriften mit auf die Reise nehmen, hinten "Mallorca 2013", vorne links "HFV Werne". Das hat geklappt und stärkte unser Gefühl für unsere Zusammengehörigkeit. Und wenn wir es gerade alle an hatten, konnten wir in Menschenmengen Leute von uns leichter und schneller auffinden.

Bild 1: Die Reiseteilnehmer in roten T-Shirts
Am 29. Mai war es soweit. Wir flogen mit der Air Berlin auf kostenlos reservierten Plätzen von Dortmund aus nach Mallorca. Die erste interessante Entdeckung hatten die Fußballfans auf dem Hinflug: unter den Passagieren waren die Borussia-Dortmund-Spieler Roman Weidenfeller und Marcel Schmelzer. Sabine Schüssler (Bild 1, links vom rechten Baum) holte sich Autogramme von den beiden.

Auf Mallorca wurden die meisten von uns in einem Nebengebäude untergebracht, aber zu den Mahlzeiten waren wir alle zusammen an 3 Tischen im Speisesaal des Hauptgebäudes. Und in unserem Nebengebäude war es genauso schön wie im Hauptgebäude, denn es gab dort auch eine Sonnen-Terrasse, einen Pool und eine Bar. In den Pool trauten sich einige, es war kalt. Das Hotel war insgesamt sehr gut, das freundliche Personal machte uns den Aufenthalt sehr angenehm.
Bild 2: Das Nebengebäude vom Hotel

Das Freizeitprogramm gestalteten wir locker mit Strandaufenthalten, Shoppings im Einkaufszentrum von Cala Millor, Bar- und Café-Besuchen. Abends saßen wir fast immer an der Hotelbar gemütlich zusammen, manchmal schauten sich einige auch eine Fußball-Übertragung im Fernsehen an.

Unser 1. Kassierer Hartmut Geßler (Bild 1, 2. von links) war uns allen schon längst vor der Reise durch seine zahlreichen Tipps für unseren Mallorca-Urlaub aufgefallen. Es wurde bekannt, dass er gerade seinen 40. Mallorca- Aufenthalt hatte. Dafür sammelte Heinz Rose bei den anderen Teilnehmern und überreichte ihm ein kleines Geschenk.

Die Zeit auf Mallorca haben wir auch für Ausflüge genutzt. Einmal ging es für einen Tag nach La Palma, den Vormittag in das Palma Aquarium (www.palmaaquarium.com). Es gab dort viele kleine Aquarien für kleine Tiere bis hin zu riesigen Becken, wo die Haie, Meeresschildkröten und andere verschiedenartige Tiere schwammen.
Bild 3: Eine Qualle vom Aquarium Palma
Am Nachmittag ging es in die Altstadt von La Palma. Man konnte sich z.B. die große Kathedrale genauer ansehen, wie ich es tat. Einige andere machten ähnliches oder gingen lieber Shopping, weil ihnen von früheren Aufenthalten auf Mallorca schon vieles bekannt war.
Bild 4: Kathedrale von Palma de Mallorca

An einem anderen Nachmittag machte ich mit einigen anderen eine Küstenfahrt mit einem Schnellboot bis zum Ort Porto Christo (10km von Cala Millor) und zurück.


Für den Rückflug gab es eine Änderung, wir mussten in Basel eine Zwischenlandung machen, konnten aber mit demselben Flugzeug weiter nach Dortmund fliegen.

Es war eine sehr schöne Reise, nur etwas zu kurz. Für das nächste Mal wünschen einige eine Reisedauer von 10 Tagen, auch Heinz Rose wünscht das.

Für die nächste Reise in 2 Jahren darf ich wahrscheinlich auch wieder das Reisebüro kontaktieren. Wohin es dann gehen soll, wird hier noch nicht verraten.

Werne, 7. September 2013, Heinz-Josef Lüther, Schriftführer des
Hörgeschädigten Freizeitverein Werne 76/80 e.V.
Bild 5: Eine Höhle, nur mit dem Boot erreichbar, vorne rechts Christine Schlüter, Hans-Wolfgang Müller und Hartmut Geßler
Quelle/Autor(en): Heinz-Josef Lüther
Datum: 07.09.2013

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